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Einweihung des Denkmals zur Erinnerung an die „homosexuellen“ Häftlinge im KZ Flossenbürg

Presseinformation 11/2020 Flossenbürg, 01.10.2020

Einladung zur Einweihung des Denkmals zur Erinnerung an die „homosexuellen“ Häftlinge im KZ Flossenbürg am 11. Oktober 2020, 13:45 Uhr in der Gedenkanlage „Tal des Todes“

Am Sonntag, den 11. Oktober 2020, wird durch die Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) das Denkmal zur Erinnerung an die Männer, die als „Homosexuelle“ im Konzentrationslager Flossenbürg und seinen Außenlagern inhaftiert waren, enthüllt. Das Denkmal ist bereits seit vielen Jahren ein aktives Anliegen des queeren Zentrums Fliederlich e.V. aus Nürnberg und der queeren Community Nürnberg. Fliederlich e.V. hat in den letzten Jahren zahlreiche Spenden für die Realisierung gesammelt sowie den Entwurf und die Gestaltung des Denkmals in Auftrag gegeben.

Für die Enthüllung des Denkmals haben bereits mehrere Abgeordnete des Bayerischen Landtags und der Kommunalvertretungen zugesagt, unter ihnen auch Landtagsvizepräsident Karl Freller (CSU), der ein Grußwort sprechen wird.

Im Konzentrationslager Flossenbürg wurden zwischen 1938 und 1945 mindestens 379 Männer von der SS als „Homosexuelle“ registriert. Nachweislich 95 von ihnen starben im Lager. Sie waren nicht nur gewalttätigen Übergriffen durch die SS ausgesetzt, sondern wurden auch durch andere Insassen bedroht. Nach 1945 blieb männliche Homosexualität über Jahrzehnte ein strafrechtliches Delikt, wodurch der Opfergruppe lange Zeit der Status als Verfolgte des Nationalsozialismus verwehrt wurde. Das Denkmal ist das erste Erinnerungszeichen, das an die Haftgruppe der „Homosexuellen“ in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg erinnert.