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Die Konstruktion von Kriminellen: Die Inhaftierung von "Berufsverbrechern" im KZ Mauthausen

17.07.2025, 18:30 Uhr

Buchvorstellung und Gespräch mit Dr. Andreas Kranebitter

Der NS-Staat inhaftierte Menschen mit unterschiedlichen Begründungen in Konzentrationslagern. So wurden vorbestrafte Personen von der Kriminalpolizei in „Vorbeugungshaft“ genommen und in KZ eingewiesen. Polizei und SS bezeichneten diese Häftlingsgruppe als „Berufsverbrecher“. Nach 1945 galten sie nicht als Opfer – im Gegenteil: Häufig herrschte die Ansicht, dass sie zu Recht im Lager gewesen seien. Über sie wurde nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen, sie wurden nicht entschädigt, ihre Schicksale kaum erforscht.

Wer waren die „kriminellen“ Häftlinge in den Konzentrationslagern? Auf welcher rechtlichen Basis wurden sie deportiert? Wegen welcher Delikte hatten sie Vorstrafen erhalten? Wie wandte die Kriminalpolizei die Bezeichnung „Berufsverbrecher“ an? Welche Rolle spielten sie im Gefüge der „Häftlingsgesellschaft“ in den Lagern?

Andreas Kranebitter widmet sich nicht nur der NS-Zeit, sondern zeigt auch, wie die Stigmatisierungen in den (Familien-)Biografien dieser Opfergruppe nach 1945 überdauerten.

Mit geschichts- und sozialwissenschaftlichen Konzepten geht der Autor den Biografien von 885 als „Berufsverbrecher“ im KZ Mauthausen Inhaftierten nach. Damit kommt eine bisher kaum beachtete Häftlingsgruppe in den Blick, was auch ein neues Licht auf die Geschichte der NS-Verfolgung und ihre Nachgeschichte wirft.

Am 17. Juli 2025 um 18.30 Uhr

Evangelisches Bildungswerk Regensburg e.V., Am Ölberg 2, 93047 Regensburg

Eintritt frei