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Eröffnung der Installation "Wir haben nicht geglaubt, dass wir noch Menschen sind."

23.09.2025, 18:00 Uhr

Am 23. September 2025 um 18.00 Uhr eröffnen wir die immersive Rauminstallation "Wir haben nicht geglaubt, dass wir noch Menschen sind." 


Programm 
Begrüßung durch Prof. Dr. Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg 

Gespräch zwischen Dr. Leon Weintraub (Überlebender des KZ Flossenbürg) und Julius Scharnetzky (Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg), moderiert von Andreas Bönte (ehemaliger kommissarischer BR-Kulturdirektor)

Anschließend Besichtigung der Rauminstallation. 

Am 23. September um 18.00 Uhr 

Aufktakt im Veranstaltungssaal des Bildungszentrums 

Keine Anmeldung notwendig, Eintritt frei

Mittlerweile gibt es kaum noch Menschen, die aus eigener Erfahrung über die Verfolgung durch die Nationalsozialisten sprechen oder von jenen Menschen berichten können, die ermordet wurden. Wir sind mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem die Zahl der Überlebenden nicht mehr nur stetig abnimmt, sondern ihre Stimme unweigerlich verklingen werden. Aber stimmt das? Ist mit dem Ende dieser Ära tatsächlich auch verbunden, dass die Erzählungen der ehemals Verfolgten verstummen?

Nach intensiven Diskussionen haben wir uns Ende 2023 dazu entschieden, für den neuen Ausstellungsbereich den bisherigen Kinoraum und den Film „Wir haben überlebt … die anderen sind geblieben“ aufzugeben. Das Kino wurde wenig frequentiert, wodurch sein Potential nie voll genutzt wurde. Die grundlegende inhaltliche und architektonische Neukonzeption des Raumes soll dazu führen, dass der Raum besser in die Ausstellung integriert ist und damit die Erzählungen der Überlebenden sichtbarer gemacht werden.

Das Ergebnis ist die immersive und szenografische Rauminstallation „Wir haben nicht geglaubt, dass wir noch Menschen sind.“ Auf wandgroßen Projektionsflächen begegnen die Besucherinnen und Besucher im ehemaligen Boilerraum der Lagerwäscherei den Überlebeden mit ihren Erzählungen über das Lager, Hunger, Gewalt und Terror sowie Sterben und Tod. Die zueinander in Bezug gesetzten, mitunter widerstreitenden, Sequenzen aus 44 Interviews geben einen Einblick darin, was es bedeutet, wenn das eigene Leben tagtäglich bedroht ist.

Begleitet werden die Stimmen der Überlebenden von Animationen und Klängen, die zusammen mit dem Animationszeichner Jan Koester sowie der Tondesignerin Irma Heinig entwickelt wurden. Die geschaffenen Bildwelten und Töne decken behutsam die verschiedenen Erzählschichten auf, um zum Kern der Berichte vorzudringen: Dem gewaltsamen und als schmerzhaft empfundenen Verlust der eigenen Identität und Würde.

  • Der Filmraum vor der Umgestaltung