© StMFH, Florian Graser
Mit der Bescheidübergabe durch Staatssekretär Martin Schöffel, MdL, im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat in Nürnberg fiel am 27.11.2025 der offizielle Startschuss für das Projekt ‚Grenze neu gedacht / Hranice jinak‘. Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg führt dieses in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Erinnerungskultur der Universität Regensburg und weiteren regionalen Partnern durch. Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten erhält für das dreijährige Projekt eine Förderung von 300.000 Euro im Rahmen der Heimat-Digital-Regional-Förderrichtlinie. Die Richtlinie fördert innovative digitale Projekte zur Stärkung der regionalen Identität und der räumlichen Entwicklung in Bayern.
‚Grenze neu gedacht / Hranice jinak‘ ist ein digitales Ausstellungsprojekt, das sich mit der bayerisch-böhmischen Grenzregion im 20. und 21. Jahrhundert beschäftigt. Das Projekt beleuchtet, was es für Bürger*innen der Region bedeutet, im Grenzraum zu leben und diesen gemeinsam zu gestalten. Mithilfe von Landkarten, Bildern, Objekten und Erzählungen sollen komplexe Zusammenhänge greifbar und räumlich-visuell erfahrbar werden: Wie und von wem wurde die Region an dieser sehr alten Grenze immer wieder neu ‚erfunden‘ – zum Beispiel als ‚Bayerische Ostmark‘, ‚Sudety/Sudetenland‘, ‚Zonenrandgebiet‘, ‚pohraničí‘, ‚Mitte Europas‘ oder ‚Grünes Band‘?
Durch partizipative Formate vor Ort in der Region wie Erzählcafés und Interviews wird eine Verknüpfung zur Onlineausstellung hergestellt. Bei diesen Angeboten soll sichtbar werden, dass die Grenzregion im Alltag vielfältiger und vielleicht auch überraschend anders erlebt und gelebt wurde und wird, als es offizielle Visionen und Erzählungen vermuten lassen. Denn regionale Identität wird von uns allen geprägt – damals, jetzt und in der Zukunft. Daher wird sich das Projekt besonders auch für persönliche Perspektiven auf die Grenzregion interessieren. Welche Erfahrungen, Erinnerungen und Erwartungen, welche Erzählungen, Objekte und Symbole verbindet die Bevölkerung mit dieser Gegend?
Staatssekretär Martin Schöffel, MdL (Mitte) übergab den Förderbescheid an die Vertreter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg (v. l. n. r.: Projektkoordinator Felix Bruckner und Verwaltungsleiter André Zaus)
© StMFH, Florian Graser

