Gedächtnisallee 5
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Von der Oberpfalz bis nach Aichach. Verfolgungswege von Frauen im Nationalsozialismus

Vortrag von Jacoba Zapf

In Aichach, nahe Augsburg, steht auch heute noch eines der größten Frauengefängnisse Deutsch­lands. Bereits im Jahr 1909 wird die Haftanstalt für Frauen eröffnet. Ab 1933 steigt die Zahl der Gefangenen an. Schnell ist die Haftanstalt überfüllt. Unzählige Häftlinge werden in der Zeit des Nationalsozialis­mus zwangssterilisiert, Hunderte in Konzentrationslager deportiert. Bei Kriegsende sind fast 2.000 Frauen in Aichach inhaftiert – darunter Frauen, die wegen Bettelei, Obdachlosigkeit, Schwangerschaftsabbruch oder Prostitution verurteilt wurden. Auch Oppositionelle, Jüdinnen, Sintezze, Romnja, Zwangsarbeiterinnen und „Sicherungsverwahrte“ sind in Aichach eingesperrt.

Die unrühmliche Geschichte der Haftanstalt bleibt lange im Dunkeln. Das Netzwerk Frauenforum Aichach-Friedberg setzt sich bereits seit den 1990er Jahren für Frauenrechte und Gleichberechtigung ein. Mitte der 2010er Jahre richtet es den Blick auf die „vergessenen Frauen von Aichach“. Im Zuge dessen wird im Juni 2023 ein Erinnerungsort eröffnet. Jacoba Zapf ist eine der Initiatorinnen. In ihrem Vortrag berichtet sie von ihrer Arbeit. Dabei stellt sie Biografien ehemals Inhaftierter vor und skizziert die Verfolgungswege von Frauen im NS.

Am 5. Juni um 18.30 Uhr

Eintritt frei

Veranstaltungssaal im Bildungszentrum der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg