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Außenlager Dresden (Universelle)

9. Oktober 1944 – Mitte April 1945.

Im Oktober 1944 werden in Dresden insgesamt drei Außenlager für weibliche Häftlinge errichtet: zwei für die Zeiss Ikon AG (im Goehle-Werk und in Dresden-Reick), eines in der Universelle Maschinenfabrik.

  • Ehemaliges Fabrikgelände der Universelle in der Florastraße in Dresden, 2019 (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Foto: Rainer Viertlböck)

  • Zwickauer Straße in Dresden, 2006 (Bild: KZ-Gedenkstätte Flossenbürg). In diesem Werk mussten ebenfalls Häftlinge für die Universelle arbeiten. Nach dem Krieg baut die VEB Tabakuni hier Tabakmaschinen. Heute stehen die Fabrikhallen leer.

Häftlinge

Alle Häftlinge kommen aus dem KZ Ravensbrück. Ein erster Transport mit 500 Frauen im Oktober 1944, weitere 200 im Februar 1945. Deutsche politische Häftlinge, »Asoziale« und »Zigeunerinnen« sind in der Mehrheit, daneben lettische, russische, serbische und tschechische Frauen. 685 Häftlinge werden in den Firmenunterlagen am 26. März 1945 als »entlassen« verzeichnet.

Zwangsarbeit und Unterbringung

Bau von Reglern für Flugzeugmotoren im Werk der Universelle Maschinenfabrik (Florastraße 14). In den zwei oberen Stockwerken sind die Frauen untergebracht. Andere hausen in einer Baracke auf dem Fabrikgelände und arbeiten in einer Werkhalle in der Zwickauer Straße.

Bewachung

SS-Wachmänner, Aufseherinnen. Oberaufseherin Charlotte Hanakam, ab Oktober 1944 Ida Guhl fungieren als Kommandoführerinnen. Hanakam misshandelt Häftlinge brutal.

Todesopfer

Viele Frauen sollen am 14. Februar 1945 bei Bombentreffern auf das Werk umgekommen sein. In den Flossenbürger Nummernbüchern sind jedoch keine Todesopfer verzeichnet.

Auflösung / Kriegsende

Das Chaos nach der Bombardierung nutzen viele Frauen zur Flucht. Weniger als 100 Häftlinge werden nach Mockethal-Zatzschke getrieben, wo einige Frauen umgebracht worden sein sollen. Die übrigen Frauen sollen weiter nach Pirna marschieren, der Marsch wird von Fliegern beschossen und löst sich auf. Die überlebenden Frauen werden von den Alliierten befreit.

Heutige Gedenkzeichen

Kunstprojekt »Gravuren des Krieges«: Mahndepot Ort 17, eine in den Boden eingelassene Edelstahlhülse, markiert 2001. Eine Zeitungsbeilage dokumentierte die Orte und ihre Bedeutung.