Gedächtnisallee 5
D-92696 Flossenbürg

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Außenlager Holleischen (Holýšov)

Frauenlager 15. April 1944 – 3. Mai 1945. Männerlager 11. August 1944 – 31. Januar 1945

Das Frauenlager wird ab 1. September 1944 dem KZ Flossenbürg unterstellt. Holleischen ist Ausbildungslager für das weibliche KZ-Wachpersonal der Flossenbürger Außenlager.

  • Ehemalige Häftlinge vor dem Lager in Holleischen, 1945 (Bild: KZ-Gedenkstätte Flossenbürg). Kurz nach der Befreiung lassen sich die Frauen vor dem Gutshof fotografieren, in dem sie eingesperrt waren.

  • Häftlingslager in Holleischen kurz nach der Befreiung, 1945 (Bild: KZ-Gedenkstätte Flossenbürg)

  • Französische Frauen vor der Trikolore, 1945 (Bild: KZ-Gedenkstätte Flossenbürg)

Häftlinge

Fast 700 Frauen (über die Hälfte Französinnen, je ein Viertel Polinnen und Russinnen). Im März 1945 kommen in zwei Transporten 400 ungarische Jüdinnen aus dem Außenlager Nürnberg (Siemens-Schuckertwerke).

Am 13. April 1945 sind 1.091 Frauen in Holleischen registriert. Ab August 1944 müssen 200 Männer in Holleischen arbeiten, darunter vor allem Polen (etwa die Hälfte von ihnen Juden), Russen und Tschechen.

Zwangsarbeit und Unterbringung

Die Frauen müssen in der Munitionsfabrik der Metallwerke Holleischen GmbH (Werk II) arbeiten, kurz vor Kriegsende auch beim Bau von Befestigungsanlagen (z.B. Panzergräben). Die Männer müssen einen Übungsschießstand errichten.

Die Unterkunft der Männer ist unbekannt, die Frauen sind auf einem eingezäunten Gutshof untergebracht, etwa zwei Kilometer von dem im Wald versteckten Werk entfernt.

Bewachung

Kommandoführer Emil Fügner mit 64 Luftwaffensoldaten und zwischen 27 und 48 Aufseherinnen.

Todesopfer

Elf Tote sind dokumentiert.

Auflösung / Kriegsende

Das Frauenlager wird am 3. Mai 1945 durch Partisanen befreit. Das Männerlager wird vermutlich am 31. Januar 1945 aufgelöst.

Heutige Gedenkzeichen

Eine Gedenktafel an der Begrenzungsmauer des Gutshofs, in dem die Häftlinge untergebracht waren.