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Außenlager Wolkenburg

Ende August 1944 – 13. April 1945

Ab 1. September 1944 dem KZ Flossenbürg unterstellt

  • Gebäude der ehemaligen Fabrik in Wolkenburg (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Foto: Annett Groh)

  • Grabstein auf dem Friedhof Wolkenburg mit den Namen der Häftlinge, die im Außenlager Wolkenburg starben (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Foto: Annett Groh)

  • Kommandoführer Wilhelm Brusch, um 1946 (National Archives, Washington D.C.). Vor seiner Tätigkeit in Wolkenburg arbeitet Brusch bereits viele Jahre im Wachdienst verschiedener Konzentrationslager.

Häftlinge

Seit 22. August sind 147 Frauen aus dem KZ Ravensbrück in Wolkenburg, darunter 112 Deutsche, neun Polinnen, sieben Niederländerinnen und Frauen aus vier weiteren Ländern.

Im Oktober kommen 150 Frauen aus Auschwitz (137 aus Polen, 37 aus Russland, sechs aus Jugoslawien, drei Italienerinnen) und 100 aus Bergen-Belsen (97 Polinnen, drei Russinnen). Ein starkes Drittel der Frauen sind Sinti und Roma. Mitte April sind noch 372 Gefangene registriert.

Zwangsarbeit und Unterbringung

In einem Gebäude der stillgelegten »Leipziger Baumweberei Wolkenburg« befindet sich eine Fertigung des Elektro-Unternehmens Opta Radio aus Berlin. Die Frauen sind im obersten Geschoss eines Gebäudes auf dem Fabrikgelände untergebracht.

Bewachung

Kommandoführer Wilhelm Brusch, fünf SS-Wachmänner und 21 Aufseherinnen (April 1945). Viele Frauen berichten von schweren Strafen für kleinste Vergehen.

Todesopfer

Mindestens sieben Todesfälle sind nachweisbar. Schwangere und Schwerkranke werden nach Ravensbrück überstellt.

Auflösung / Kriegsende

Am 13. April 1945 verlassen die Frauen teils zu Fuß, teils in Bahnwaggons das Außenlager in Richtung Flossenbürg. Wegen Überfüllung des Lagers werden sie weiter in Richtung Dachau geschickt.

Mindestens fünf der Frauen werden auf dem Weg wegen angeblicher Lebensmitteldiebstähle exekutiert. Nur 116 der ursprünglich 372 Frauen erreichen das KZ Dachau.

Heutige Gedenkzeichen

Zwei Häftlinge sind auf dem Wolkenburger Friedhof begraben. Seit 2000 erinnert ein Gedenkstein an das Außenlager.