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Außenlager Zschachwitz

Mitte Oktober 1944 – Ende April 1945

  • Luftaufnahme des ehemaligen MIAG-Geländes in Zschachwitz, 2019 (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Foto: Rainer Viertlböck).

  • Auflistung der in Zschachwitz geflohenen Häftlinge, 27. Februar 1945 (Bundesarchiv Berlin)

Häftlinge

Zunächst kommen 404 jüdische Häftlinge aus dem KZ Płaszow, bis auf zwei Deutsche und drei Ungarn sind alle Polen. Aus dem Außenlager Passau II des KZ Mauthausen kommen 327 Häftlinge, aus Flossenbürg 272, aus Auschwitz zwanzig.

Von ihnen sind fast 220 Russen, 187 Polen, 99 Franzosen, 29 Italiener, die anderen kommen aus weiteren zehn Ländern. Im Dezember 1944 sind 1.000 Häftlinge registriert.

Zwangsarbeit und Unterbringung

Für die Mühlenbau und Industrie AG (MIAG) müssen die Häftlinge Sturmgeschütze und leichte Jagdpanzer sowie Antriebsteile für Panzer fertigen.

Sie sind im ersten und zweiten Stock eines Fabrikgebäudes untergebracht. Die Verpflegung ist höchst mangelhaft, die deutschen Funktionshäftlinge tun sich als Schläger hervor.

Bewachung

41 Wachmänner. Kommandoführer Alois Gröger wird zum Jahreswechsel 1944/45 von Johann Baptist Kübler abgelöst, möglicherweise wegen zahlreicher Fluchtversuche von Häftlingen.

Todesopfer

Mindestens 80 sowie eine unbekannte Zahl an Todesopfern durch die Luftangriffe auf Dresden.

Auflösung / Kriegsende

Das Außenlager wird Ende April aufgelöst. Die gehfähigen Häftlinge müssen nach Leitmeritz marschieren. Die Übrigen werden mit Zügen in Richtung Böhmen transportiert.

Der Großteil der Überlebenden wird vermutlich Anfang Mai in Theresienstadt befreit.

Heutige Gedenkzeichen

Am Eingang der ehemaligen Firma befindet sich eine Gedenktafel.