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Ágnes Rózsa

geboren am 17. Oktober 1910

  • Ágnes Rózsa, 1956 (testimon Verlag / Ivan Rohonyi)

    Ágnes Rózsa ist in den fünfziger Jahren Direktorin eines Mädchengymnasiums in Cluj (Kolozsvár).

Ein Tagebuch gegen die Verzweiflung

Ágnes Halász wird in Oradea (ungarisch: Nagyvárad) im rumänischen Siebenbürgen geboren. Die meisten Bewohner Oradeas sind Ungarn, mehr als ein Viertel von ihnen Juden. Ágnes Halász wächst in einer jüdisch-ungarischen Familie auf. Nach dem Studium in ihrer Heimat und in Frankreich arbeitet sie als Journalistin und Lehrerin. Im Jahr 1938 heiratet sie Gyula Schapira.

Im März 1944 wird Ungarn von den Deutschen besetzt. Kurz darauf beginnt die Deportation von rund 430.000 ungarischen Juden. In kürzester Zeit werden drei Viertel von ihnen in den Gaskammern des KZ Auschwitz-Birkenau ermordet.

Mit einem der Deportationszüge kommt auch Ágnes Schapira im Mai 1944 nach Auschwitz. Ein SS-Arzt selektiert sie an der Rampe als »arbeitsfähig«. Nach fünf Monaten wird sie in das Flossenbürger Außenlager bei den Siemens-Schuckert-Werken in Nürnberg transportiert. Hier beginnt Ágnes Schapira heimlich, Briefe in Tagebuchform an ihren Mann zu schreiben. Die Aufzeichnungen trägt sie stets bei sich. Sie stützen ihren Lebensmut und sind ihr wichtigster Besitz.

Nach der Befreiung 1945 sehen sich Ágnes Schapira und ihr Mann in ihrer Heimat wieder. Auf Drängen ihres zweiten Mannes Jenö Rózsa veröffentlicht sie 1971 ihre Aufzeichnungen. Ágnes Rózsa stirbt am 30. Juli 1984 in Cluj (Kolozsvár) in Rumänien.

Zweite Ausgabe des Buches von Ágnes Rózsa, Nürnbergi lágernapló (Nürnberger Lagertagebuch), Budapest 1978 (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg)

Der Titel der deutschen Ausgabe lautet »Solange ich lebe, hoffe ich«, erschienen 2006.