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Alfonso Cavedale

23. Februar 1915 - 4. April 1945

  • Alfonso Cavedale, dreißiger Jahre (Privatbesitz)

Vom »Arbeiter der Achse« zum KZ-Häftling

Alfonso Cavedale wächst in einer bäuerlichen Großfamilie in Bicinicco (Friaul-Julisch Venetien) auf. Ende der dreißiger Jahre wirbt Deutschland im verbündeten Italien Arbeitskräfte an. Auch Alfonso Cavedale verdingt sich mehrere Jahre als »Arbeiter der Achse« in der deutschen Landwirtschaft. Sein Einkommen ist der Familie eine wichtige Stütze.

Alfonso Cavedale (Zweiter von links) als Landarbeiter in Deutschland, Ende der dreißiger Jahre (Privatbesitz)

Nach dem Kriegseintritt Italiens wird er 1940 eingezogen. Im September 1943 verkündet sein Land einen separaten Waffenstillstand mit den Alliierten. Der Soldat Cavedale kann der Gefangennahme durch die nun feindlichen deutschen Truppen entgehen. Er kehrt in sein Heimatdorf zurück. Die Besatzer verpflichten ihn zum Bau militärischer Anlagen. Im Frühjahr 1944 verwickelt er sich in einen Streit mit faschistischen Regierungssoldaten. Sie zeigen ihn als Widerstandskämpfer an. Dies hat seine Deportation zur Folge.

Die Familie Cavedale, dreißiger Jahre (Privatbesitz)

Über das KZ Buchenwald kommt Alfonso Cavedale Mitte November 1944 nach Sachsen ins Flossenbürger Außenlager Königstein. Dort treiben die Häftlinge unter extremen Bedingungen Stollen für die bombensichere Herstellung von Treibstoff in einen Berg. Ende Februar 1945 geht ein Transport mit Kranken ins Hauptlager ab. Unter ihnen ist Alfonso Cavedale. Am 4. April registriert die Schreibstube in Flossenbürg den Tod des 30-Jährigen.