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István Szelle

25. Dezember 1877 - 8. Januar 1945

  • István Szelle in seiner Uniform aus dem Ersten Weltkrieg, 1927 (Privatbesitz)

Kriegsveteran und Kommunist

István Szelle wird in Kisudvarnok (heute Malé Dvorníky/Slowakei) geboren. Früh verwaist, arbeitet er schon als Kind bei wohlhabenden Hofbesitzern in seinem Heimatdorf. 1902 heiratet er. Seinen Lebensunterhalt verdient der fünffache Vater als Saisonarbeiter in der Landwirtschaft und im Straßenbau. Aus dem Ersten Weltkrieg kehrt er kriegsversehrt zurück. Er betreibt nun einen kleinen Tabakladen.

István Szelle ist Gründungsmitglied der kommunistischen Ortsgruppe seines Heimatdorfes. Da er Streiks der Landarbeiter organisiert, kommt er mehrmals ins Gefängnis. Nach dem Wahlsieg der kommunistischen Partei im Jahr 1927 bekleidet István Szelle einen hohen Posten in der Kommunalverwaltung. Erfolgreich setzt er sich für die Elektrifizierung des Dorfes und den Bau mehrerer Brunnen ein. Aus Altersgründen wird István Szelle im Zweiten Weltkrieg nicht mehr zum Militärdienst eingezogen.

Wegen seines Engagements für die kommunistische Partei verhaftet ihn die ungarische Gendarmerie im Herbst 1944. Die SS verschleppt ihn Mitte November in das vollkommen überfüllte KZ Flossenbürg. Nach wenigen Wochen geht er dort an den mörderischen Lebensbedingungen zugrunde. István Szelle stirbt im Alter von 67 Jahren.