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Jean Ducret

27. Oktober 1917 - 11. April 1945

  • Jean Ducret vor 1943 (Privatbesitz)

Vergeltungsmaßnahme Deportation

Jean Ducret wird in dem Bergdorf Saint-Eustache (Rhône-Alpes) geboren. Von Kindesbeinen an arbeitet er wie seine Geschwister auf dem elterlichen Bauernhof mit. Er ist 25 Jahre alt, als Ende 1942 die »freie Zone« Frankreichs von den Deutschen besetzt wird. Seine Heimatregion wird Schauplatz zahlreicher Widerstandsaktionen.

Am 22. Dezember 1943 sterben in der Nähe von Saint-Eustache drei deutsche Soldaten bei einem Schusswechsel mit Partisanen. Die Vergeltungsaktion der Besatzer folgt wenig später. Am Morgen des 31. Dezember treiben Kräfte der SS und der Wehrmacht die Dorfbewohner zusammen. Sie verhaften jeden Zehnten. Damit wollen sie nicht nur Partisanen aufgreifen, sondern diesen auch die Unterstützung der Zivilbevölkerung entziehen.

Unter den Festgenommenen ist Jean Ducret. Über das Polizeigefängnis Compiègne und das KZ Buchenwald kommt er im Februar 1944 nach Flossenbürg. Einen Monat später wird er ins Außenlager Hradischko überstellt. Dort wird er beim Ausbau eines SS-Truppenübungsplatzes zu schwerster körperlicher Arbeit gezwungen. Kurz vor Kriegsende exekutiert die SS in Hradischko gezielt nichtdeutsche Gefangene. Am 11. April 1945 wird Jean Ducret erschossen. Von den 24 deportierten Männern aus Saint-Eustache kehren nur sieben aus den Konzentrationslagern zurück.

Brief von Jean Ducret an seine Eltern aus dem Außenlager Hradischko, 11. Juni 1944 (Privatbesitz)