geboren am 6. März 1918
Jurij Andreewitsch Kusnezow, Murmansk 1938 (Privatbesitz)
Jurij Andreewitsch Kusnezow wächst in einem Waisenhaus in Murmansk (Russland) auf. Er studiert an der pädagogischen Hochschule und macht dann in Moskau eine Ausbildung zum Leutnant der Roten Armee. Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion wird er nach Kiew geschickt. Bei den Kämpfen um Kiew gerät Jurij Kusnezow schwer verwundet in Gefangenschaft.
Jurij Andreewitsch Kusnezow als Leutnant mit seiner Tante, 1940 (Privatbesitz)
Er flüchtet aus einem Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht auf polnischem Gebiet, wird gestellt und inhaftiert. Die SS verschleppt ihn über die Konzentrationslager Majdanek und Groß-Rosen nach Mittelbau-Dora. Ende 1944 wird er im KZ Flossenbürg mit der Haftnummer 10951 registriert. Der Kriegsgefangene muss in der Rüstungsproduktion bei Messerschmitt arbeiten und wird schließlich in das Außenlager Zwickau überstellt. Im April 1945 evakuiert die SS das Lager. Jurij Kusnezow muss zu Fuß Richtung Süden marschieren. In Böhmen trennt die SS die Häftlinge nach Nationalitäten. Seine Gruppe wird in einen Wald geführt. Dann eröffnen die Deutschen mit einem Maschinengewehr das Feuer. Auch Jurij Kusnezow wird getroffen. Tschechen sollen die Leichen begraben, merken, dass er noch lebt und retten ihn. Er ist der einzige Überlebende dieses Massakers mit rund 200 Toten, sagt Jurij Kusnezow.
Jurij Andreewitsch Kusnezow (Zweiter von rechts) mit Kameraden bei der Roten Armee, 1945 (Privatbesitz)
Jurij Andreewitsch Kusnezow mit seiner Frau, 1948 (Privatbesitz)
Wieder zurück in der Sowjetunion, bleibt er bei der Roten Armee. Als Offizier beaufsichtigt er japanische und deutsche Kriegsgefangene und zuletzt sowjetische Straftäter. Während dieser Zeit in Sibirien studiert er auch Jura. Jurij Kusnezow lebt heute in Tula (Zentralrussland).
Jurij Andreewitsch Kusnezow mit Studentinnen aus Vietnam, Tula 2005 (Privatbesitz)