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Pawel Michajlowitsch Nikitin

28. Dezember 1901 - 17. August 1944

  • Oberstleutnant Pawel Nikitin, seine Frau und seine beiden Söhne, Luzk 1940 (Privatbesitz)

Ein Familienvater verschwindet spurlos

Pawel Michajlowitsch Nikitin stammt aus der Stadt Jurjew-Polskij nordöstlich von Moskau. Im Zivilleben ist er Schlosser. Er hat eine Frau und zwei kleine Söhne. In der Roten Armee steigt der überzeugte Kommunist bis zum höchsten Offiziersrang eines Obersten auf. Beim Stab des 27. Infanteriekorps ist er Leiter der Abteilung Aufklärung.

Am 27. September 1941, zwei Monate nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion, nehmen ihn Einheiten der Wehrmacht in der Nordukraine gefangen. Zunächst kommt er in das Kriegsgefangenen lager in Wolodymyr-Wolynskyj an die ukrainisch-polnische Grenze. Die Wehrmacht überstellt ihn am 5. Juli 1942 in das Offizierslager Hammelburg. Dort bekommt er seine Erkennungsmarke mit der Nummer 8060.

  • Personalkarte des Kriegsgefangenen Pawel Nikitin, 1942 (Zentralarchiv des russischen Verteidigungsministeriums, Podolsk)

Ein Jahr später wird Pawel Nikitin in Nürnberg zur Zwangsarbeit eingesetzt. Auf Anordnung der Gestapo liefert ihn die Wehrmacht ins Polizeigefängnis ein. Am 14. Juli 1943 wird er im KZ Flossenbürg unter der Haftnummer 3425 registriert. Ein Jahr später, am 17. August 1944, ist er tot. Seine Familie erfährt erst im Jahr 2002 von seinem Schicksal.