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Roman Fudziński

geboren am 18. Juli 1910

  • Roman Fudzin´ski (Ausschnitt), Radom, Juli 1930 (Privatbesitz)

Mit Flugblättern gegen die Besatzung

Roman Fudzin´ski wird wie seine ältere Schwester im westfälischen Lünen geboren. Sein Vater, der aus Gnesen in der preußischen Provinz Posen stammt, arbeitet in Dortmund als Briefträger. Nach dem Tod des Vaters kehrt die Familie 1913 nach Gnesen zurück. In dieser Stadt, die seit 1920 unter dem Namen Gniezno zur Republik Polen gehört, studiert Roman im Lehrerseminar. Seit den dreißiger Jahren wohnt er bei seinem Onkel Wojciech Rembikowski, einem Konditoreibesitzer, in Radom. Ende 1936 heiratet er dessen Tochter Józefa. Drei Jahre später wird ihre gemeinsame Tochter geboren.

  • Roman Fudzin´ski (rechts) mit seiner Schwester Eleonora, Lünen 1912 (Privatbesitz)

  • Roman Fudzin´ski mit seiner späteren Frau Józefa (stehend) sowie seiner Mutter und Schwester (sitzend), Radom, Juli 1930 (Privatbesitz)

Während des Krieges arbeitet die Familie Rembikowski-Fudzin´ski im Untergrund gegen die deutschen Besatzer. Für die Heimatarmee ist sie unter anderem an der Verbreitung von Flugblättern beteiligt. Anfang 1944 verhaftet die Gestapo die gesamte Familie und alle Mitarbeiter der Konditorei. Wojciech Rembikowski und sein Bruder Ignaz werden erschossen. Die SS verschleppt Józefa in das KZ Buchenwald. Roman wird Mitte Juni 1944 durch den Sicherheitsdienst in das KZ Groß-Rosen eingeliefert und zwei Wochen später nach Flossenbürg deportiert. Hier ist er als Hilfsarbeiter eingesetzt und in Block 7 untergebracht. Roman Fudzin´ski bleibt bis zur Befreiung des Lagers am 23. April 1945 in Flossenbürg.

Nach Kriegsende kehrt er nicht nach Polen zurück. Er wohnt in Schweinfurt, bevor er in den fünfziger Jahren in die USA auswandert. Dort lebt er als Schlosser in Milwaukee/Wisconsin. Er heiratet erneut und hat zwei weitere Kinder. Im Februar 1983 stirbt Roman Fudzin´ski.