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Aktueller Newsletter

Newsletter 09-2025

Auf dieser Seite finden Sie alle längeren Beiträge, die für den Newsletter September 2025 erstellt wurden.

Hier gibt es einen kurzen Bericht zur Vernissage der neuen Installation in der Dauerausstellung „Konzentrationslager Flossenbürg 1938 – 1945“. 

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Eröffnung der Rauminstallation „Wir haben nicht geglaubt, dass wir noch Menschen sind“

„Es gibt keinen Unterschied unter der Haut. Der Unterschied besteht darin, was wir in dieses neugeborene, unschuldige Kind, ohne Meinung, ohne Ideologie, hineinstecken.“

Diese Worte von Dr. Leon Weintraub, Überlebender des KZ Flossenbürg, schließen die neue Bild- und Toninstallation der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Leon Weintraub war gemeinsam mit seiner Frau Eva-Maria eigens aus Schweden zur Eröffnung angereist.


Dr. Leon Weintraub im Gespräch  (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Foto: Dashuber)

Bevor sich die Türen des neu gestalteten ehemaligen Filmraums im Untergeschoss der Dauerausstellung „Konzentrationslager Flossenbürg 1938–1945“ öffneten, begegneten sich Leon Weintraub als Zeitzeuge und Projektleiter Julius Scharnetzky in einem Podiumsgespräch, das von moderiert wurde von Andreas Bönte, dem früheren kommissarischen BR-Kulturdirektor. Sie sprachen darüber, welche Bedeutung die vielfältigen Berichte von Überlebenden für sie haben – und wie mit diesem Erbe künftig umzugehen ist.

Über zwei Jahre lang suchte das Projektteam um Scharnetzky nach Antworten. Das Ergebnis ist die immersive, szenografische Rauminstallation „Wir haben nicht geglaubt, dass wir noch Menschen sind.“ Auf wandfüllenden Projektionsflächen begegnen die Besucherinnen und Besucher im ehemaligen Boilerraum der Lagerwäscherei den Überlebenden, die von Hunger, Gewalt, Terror, Sterben und Tod berichten. In Gegenüberstellung und Kontrastierung eröffnen die Sequenzen aus 44 Interviews einen vielschichtigen Einblick in das Leben unter ständiger Bedrohung.

Begleitet werden die Stimmen von Animationen und Klängen, entwickelt gemeinsam mit dem Animationskünstler Jan Koester und der Sounddesignerin Irma Heinig. Diese Bild- und Klangwelten legen behutsam die verschiedenen Erzählschichten frei und führen zum Kern der Berichte: dem gewaltsamen, schmerzhaften Verlust von Identität und Würde.

Jana Dütsch aus dem kuratorischen Team beschreibt die entscheidende Erkenntnis für die neue Installation so: „Der Durchbruch war, zu verstehen, dass Stimmen, Animationen, Ton und Raum nur in einer Gesamtkomposition wirken. Erst dadurch erwachte die Installation zum Leben.“

Im Moment arbeiten wir an einer Ausstellungszeitung, die wir Ihnen gerne mit dem nächsten Newsletter zusenden. Bis dahin laden wir Sie herzlich ein, uns zu besuchen und die Rauminstallation auf sich wirken zu lassen.

Eindrücke von der Eröffnung

Fotoalbum

Weitere Fotos der Eröffnung und anderen Veranstaltungen der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg