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Dimensionen eines Verbrechens. Sowjetische Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg

16. Februar 2023 – 11. Juni 2023

Sowjetische Kriegsgefangene an einer Sammelstelle der Wehrmacht, vermutlich Belarus, Anfang Juli 1941. Foto PK: unbekannt, dpa Picture Alliance (Ausschnitt)


Am 22. Juni 1941 überfällt das Deutsche Reich die Sowjetunion. Bis Kriegsende nimmt die Wehrmacht etwa 5,7 Millionen Soldaten und Soldatinnen der Roten Armee gefangen. Ihre Behandlung ist verbrecherisch. Dabei spielen antibolschewistische und rassistische Einstellungen ebenso eine Rolle wie militärische und wirtschaftliche Interessen des NS-Regimes. Insgesamt kommen mehr als drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene um. Eine Vielzahl von ihnen wird erschossen. Die meisten sterben aufgrund einer völlig unzureichenden Versorgung an Hunger und Krankheiten, vor allem bis zum Frühjahr 1942. In der Sowjetunion sind die Überlebenden mit dem Misstrauen der Behörden konfrontiert. Sie stehen unter dem Generalverdacht des Verrats und werden jahrzehntelang gesellschaftlich benachteiligt.

Mit mehr als drei Millionen Toten sind die sowjetischen Kriegsgefangenen eine der größten Opfergruppen deutscher Massenverbrechen. Dennoch wird bis heute kaum an sie erinnert.

Die Ausstellung bietet einen ersten Einstieg in das Thema. In neun Kapiteln wird ein thematischer Überblick bis in die Gegenwart gegeben, Biografien stellen individuelle Schicksale vor, eine Europakarte zeigt ausgewählte Lagerorte und Opferzahlen und Medienstationen ermöglichen die Recherche zu ausgewählten Gedenkorten und eine quellenkritische Auseinandersetzung mit Fotografie(n).


Die Ausstellung wurde erarbeitet vom Museum Berlin-Karlshorst in Kooperation mit der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, dem Deutschen Historischen Institut Moskau und der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg.

Realisiert wurde die Ausstellung aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Auswärtigen Amt und dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus.


Wissenswert

Täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet

Eintritt frei

In der ehemaligen Häftlingsküche