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Eröffnung der Ausstellung „Ende der Zeitzeugenschaft?“

Presseinformation 10/2020 Flossenbürg, 17.09.2020

Einladung zur Eröffnung der Ausstellung „Ende der Zeitzeugenschaft?“ am 25. September 2020, 11:00 Uhr im Gebäude der ehemaligen Häftlingsküche

Wir freuen uns, Sie am 25. September 2020 zur Eröffnung der Ausstellung „Ende der Zeitzeugenschaft?“ in die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg einladen zu können. Diese ist in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Hohenems und der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) entwickelten entwickelt worden. Die renommierte Literaturwissenschaftlerin Rachel Salamander wird die Ausstellung eröffnen. Frau Salamander zählt zu den führenden Intellektuellen Deutschlands und wurde 2020 für ihre Verdienste um den Wiederaufbau des intellektuellen jüdischen Lebens in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg mit dem Heinrich-Heine-Preis ausgezeichnet.

75 Jahre nach Kriegsende gibt es kaum noch Überlebende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, die aus eigener Erfahrung sprechen können – oder von jenen Menschen berichten, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Jedoch sind viele ihrer Erinnerungen in schriftlichen Zeugnissen sowie unzähligen Videointerviews in den Archiven von KZ-Gedenkstätten, NS-Dokumentationszentren sowie Museen bewahrt. Am Ende der Zeitzeugenschaft stellt sich für die Institutionen daher die Frage, wie sie mit diesem Erbe in Zukunft umgehen wollen.

„Der Zeitzeuge und die Zeitzeugin hatten in den letzten 70 Jahren mehrere Funktionen, einige von ihnen gleichzeitig. Er oder sie war Zeuge oder Zeugin im juristischen Sinn, Dokument, Inszenierung, Schauspieler, Gegenerzählung, Forschungsobjekt, universalistische und austauschbare Deko historischer Erzählungen und Metapher. Aber, fast vergisst man beim Reden über die Rollen und den Funktionswandel des Zeitzeugen und der Zeitzeugin ein ganz fundamentales Faktum: Er oder sie ist vor allem Individuum.“ Dr. Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg.

Die multimediale Ausstellung „Ende der Zeitzeugenschaft?“ setzt die Überlebenden mit ihren Erzählungen ins Zentrum, hinterfragt die „Gemachtheit“ der Zeitzeugeninterviews, beleuchtet die Bedingungen, unter denen die Überlebenden ihre Erlebnisse erzählen konnten, mit welchen Intentionen sie dies taten und den Wandel ihrer gesellschaftlichen Rolle in den letzten sieben Jahrzehnten. Die Besucherinnen und Besucher erhalten damit auch Einblicke in bisher nie gezeigte Zeitzeugeninterviews aus der Sammlung der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg.

Die Pressemappe mit weiterführenden Informationen zur Ausstellung finden Sie zum Donwload hier.

Wir bitten um Anmeldung bis zum 24. September 2020.

Die Ausstellung ist in den Räumen in der ehemaligen Lagerküche vom 25. September 2020 bis 14. März 2021 täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr (Dezember bis Februar 9.00 bis 16.00 Uhr) geöffnet. Der Eintritt ist frei. Bitte beachten Sie die aktuellen Sicherheits- und Hygienevorschriften. Aktuelle Informationen und eventuelle Änderungen werden auf unserer Homepage www.gedenkstaette-flossenbuerg.de bekanntgegeben.